
Baumfällung per Helikopter
Eine 170 jährige Blutbuche erliegt dem Brandkrustenpilzbefall Kretzschmaria deusta
Schwer zugängliches Gelände erforderte Spezialeinsatz für eine reibungslose Baumfällung

Ein trauriger Abschied: Die vom Brandkrustenpilz befallene Blutbuche zählte aufgrund ihres stolzen Alters von fast 170 Jahren und einer Höhe von über 30 Metern zu den ganz besonderen Attraktionen im Botanischen Garten der Universität Münster
Brandkrustenpilzbefall bei 170 jähriger Blutbuche
Im Kalkbuchenwald-Biotop des Botanischen Gartens der Universität Münster befand sich ehemals eine fast 170 Jahre alte Blutbuche, welche aufgrund ihres Alters und ihrer beträchtlichen Höhe von 30 Metern als ganz besondere Attraktion des Gartens galt. Auf Grund eines Brandkrustenpilzbefalls wurde die Verkehrssicherheit der Blutbuche jedoch so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass eine Fällung letztenendes unumgänglich war.
Die Baumfällung war unvermeidbar
Um einen so drastischen Schritt zu vermeiden, wurde viele Jahre zuvor versucht, dem Brandkrustenpilz Herr zu werden – jedoch vergeblich. Trotz zahlreicher Baumpflegemaßnahmen konnte die Blutbuche weder an Vitalität noch an Standfestigkeit gewinnen. Die Pilzkrankheit war in ihrem Fortschreiten unaufhaltsam und schwächte den Baum mehr und mehr. Es kam sogar so weit, dass hin und wieder große Äste einfach herausbrachen und unkontrolliert herabstürzten. Situationen wie diese gilt es grundsätzlich zu vermeiden, da herabstürzende Äste und Baumteile höchst gefährlich sein können.
Da der Botanische Garten pro Jahr bis zu 200.000 Besucher zählt, hat das Thema Sicherheit nochmal einen ganz besonderen Stellenwert. Aus diesem Grund musste die Leitung des Botanischen Gartens schweren Herzens den Entschluss fassen, die im Jahre 1855 gepflanzte Blutbuche zu fällen – da sonst die Instabiltät des Baumes mit immer größeren Gefahren einhergegangen wäre.

Baumfällung per Helikopter im Botanischen Garten der Universität Münster

Baumkletterer erledigten per Seilklettertechnik (SKT) alle notwendigen Vorarbeiten

Mit Hilfe unseres Fällbaggers konnten die tonnenschweren Ast- und Stammteile auf engstem Raum zügig und präzise sortiert, zerkleinert und verladen werden
Tonnenschwere Äste schweben über Münster
Das Stahlseil machte es dem Helikopter möglich, Lasten von bis zu 2 Tonnen pro Flug zu transportieren. Insgesamt musste der Helikopter 59 Mal rotieren (hin und herfliegen) bis der gesamte Baum abgetragen war. Die tonnenschweren Äste und Baumteile wurden von dem Helikopter an einer für unsere Maschinen leicht zugänglichen Stelle abgelegt. Diese wurden dann in
sekundenschnelle von unseren Mitarbeitern zerkleinert und für den späteren Abtransport auf unsere LKWs geladen.
Teamwork machte das Unmögliche möglich
Ein großes Lob für diesen Einsatz möchten wir an dieser Stelle dem gesamten Team der Baumpflegezentrale aussprechen. Denn mittels Kraft, Ausdauer und Beharrlichkeit war es ihnen über viele Stunden hinweg möglich, unentwegt die vom Helikopter herbeigeflogenen tonnenschweren Äste und Stammteile in kürzester Zeit auf unsere Transporter zu laden, um wieder Platz für die nächsten Helikopter-Ladungen zu schaffen.
Hier war ein starkes Teamwork und höchste Präzisionsarbeit gefragt. Alle Mitarbeiter haben tatkräftig mit angepackt und die höchst komplexe Baumfällung zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.

Erfahrene Mitarbeiter sägten nach und nach alle Ast- und Stammteile für einen schrittweisen und kontrollierten Abtransport per Helikopter
Warum wurde der Baum per Helikopter gefällt?
Aufgrund der Tatsache, dass die Blutbuche Teil eines kleinen Kalkbuchenwald-Biotops war und sich außerdem inmitten von vielen weiteren seltenen Pflanzenarten sowie eines großen Teiches umgeben befand, kam eine Baumfällung mit gewöhnlichen Maschinen nicht in Frage. Das Gelände wäre für die benötigten LKWs, Transporter und Hubsteiger nicht zugänglich gewesen.
Eine Möglichkeit zur effizienten und sicheren Baumabtragung hätte in diesem Fall eine Kranfällung sein können. Allerdings sind Baumfällungen per Kran überaus kostspielig. Somit kam nur eine Baumfällung per Helikopter in Betracht.
Baumfällung mit Hilfe von oben
Die Fällung der Blutbuche wurde mit Hilfe eines Spezialhelikopters durchgeführt. Aufgrund präziser und vorausschauender Koordinationsmaßnahmen konnten die Ast- und Stammabtragungen streckenweise im Minutentakt erfolgen. Die einzelnen Äste und Stammteile wurden mittels Spezialhaken und Spezialgurten an dem ca. 80 Meter langen Stahlseil befestigt, sicher über das Gelände des Botanischen Gartens transportiert und punktgenau an der Stelle abgelegt, wo die Ast- und Stammteile dann in kürzester Zeit zerlegt werden mussten.

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Telefon: 02571 – 504 00 11
Baumpflegezentrale Björn Dewitt
Maestruper Straße 31
48268 GrevenE-Mail: post@baumpflege-muenster.de
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